Jetzt auf die Schüler achten
Seit Montag, 8. August, braucht eine kleine Gruppe größtmöglichen Schutz – dann enden in Sachsen und Sachsen-Anhalt die Sommerferien. Auch wenn die Abc-Schützen erst im Laufe der Woche zur Schule gehen werden, sollten sich Auto- und Zweiradfahrer auf die veränderte Risikolage einstellen.
Denn die kleinsten und zugleich schwächsten Verkehrsteilnehmer sind noch nicht fit für ihren Alltag. Die anderen Verkehrsteilnehmer können ihr Risiko, auf dem Schulweg einen Unfall zu erleiden, aktiv mindern. So solle man im Bereich von Schulen extrem langsam und vorsichtig fahren. Meist gilt dort Tempo 30. Ab sofort können die Behörden an solchen Gefahrenstellen Geschwindigkeitslimits anordnen – und in der Folge werden sie diese auch häufiger als bisher kontrollieren.
Eltern können viel dazu beitragen, indem sie ihre Kinder nicht bis an die Schultüren oder an den Schulhof fahren und dort aussteigen lassen. Das sogenannte „Eltern-Taxi“ ist inzwischen gesellschaftlich “out“. Zumindest sollten sie ihre Verantwortung wahrnehmen, bis das Kind die Straße sicher überquert hat. Vernünftiger ist es, in der Nähe der Schule zu parken und mit dem Kind den Rest zu Fuß zu gehen. Auch beim Abholen bewährt sich ein solches Modell, weil es den Mischverkehr von Autos und Kindern entflechtet.
Vorsicht ist auch gegenüber anderen Schülern geboten. Oft pilgern die, Trinkflasche in der einen, Handy in der anderen Hand mit gesenktem Kopf ihren täglichen Weg entlang. Manche verlassen unvermutet den Gehweg, andere fangen plötzlich an zu rennen, weil sie Freunde entdecken. Kinder mit Kopfhörern können Verkehrsgeräusche nicht wahrnehmen, da nützt auch der kurze Hupton nichts.
Kinder dürfen bis zum zehnten Lebensjahr auf dem Gehweg radeln, - die flotteren unter ihnen verlassen diesen oft blitzartig und schießen zwischen parkenden oder haltenden Autos hindurch auf die Straße, mitunter auch in flottem Slalom auf die Gegenseite.
Bis Mitte September werden immer mehr Schulen wieder unterrichten. Dann beginnt ein neues Risiko: Es wird früher dunkel und später Tag. Dann sind die schwächeren Verkehrsteilnehmer, auch wenn sie Reflektoren an Ranzen und Jacken haben, noch schlechter zu sehen.