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Der Weg zum Führerschein ist lang und teuer

Schnell und günstig zum Führerschein? Das war gestern. Eine aktuelle Umfrage befasst sich mit dem Thema, wie Fahranfänger heute zum "Lappen" kommen.

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Laut einer aktuellen ADAC-Befragung von 1100 Fahranfängern belaufen sich die Kosten für den Erwerb des Führerscheins bei der Mehrheit (45 Prozent) zwischen 2500 und 3500 Euro. Ein Drittel (34 Prozent) gab an, weniger als 2500 Euro für Fahrschule und Prüfungen bezahlt zu haben.

Damit der Weg zur Fahrerlaubnis spürbar teurer geworden. Fast die Hälft der Fahranfänger, die vor drei bis vier Jahren den Führerschein gemacht haben, gaben an, unter 2500 Euro geblieben zu sein. Hier benötigten 34 Prozent zwischen 2500 und 3000 Euro. Bei denjenigen, die vor sechs Monaten oder weniger die Fahrerlaubnis erworben haben, zahlten nur 21 Prozent weniger als 2500 Euro und 46 Prozent 2500 bis 3500 Euro. Ein gutes Fünftel (22 Prozent) kam sogar auf Kosten zwischen 3500 und 4500 Euro. Die gestiegenen Kosten lassen sich für den Automobilclub unter anderem mit höheren Sprit-, Personal- und Fahrzeuganschaffungskosten der Fahrschulen erklären.

Auch die Zeit, die die Fahrschüler bis zum Führerschein benötigen, ist länger geworden. Die Mehrheit der Befragten (knapp 60 Prozent) brauchte demnach mehr als sechs Monate bis zum erfolgreichen Abschluss. Zusätzlich zu den vorgeschriebenen zwölf Sonderfahrten brauchten 42 Prozent noch bis zu 20 Fahrstunden zusätzlich, bei gut einem Drittel (32 %) waren es bis zu 30 Stunden und immerhin elf Prozent brauchten bis zu 40 Stunden. Dass der Führerscheinerwerb heute länger dauert als noch vor einigen Jahren, führt der ADAC auch auf die immer komplexer werdenden Verkehrssituationen sowie dem Fahrerlehrermangel zurück. Immerhin war die überwiegende Mehrheit mit der Unterrichtszeit in der Fahrschule und der Prüfung zufrieden: 77 Prozent bewerteten die Fahrschule mit „gut“ oder sogar „sehr gut“.

Im alltäglichen Straßenverkehr sehen viele junge Führerscheininhaber große Herausforderungen. Der ADAC hat sie auch zu Rücksichtnahme und Stressfaktoren im Straßenverkehr befragt. Hier zeigt sich, dass über die Hälfte regelmäßig das Gefühl hat, in schwierigen Situationen für andere Verkehrsteilnehmer ein Hindernis zu sein. Sind sie regelkonform und mit der erlaubten Geschwindigkeit im Auto unterwegs, haben fast zwei Drittel häufiger den Eindruck, dass es den anderen Verkehrsteilnehmenden nicht schnell genug geht. Alarmierend dabei ist, dass 25 Prozent der Befragten angaben, schneller zu fahren, wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlen.

Der ADAC rät Fahranfängern, Ruhe zu bewahren und sich vor allem in schwierigen Verkehrssituationen genügend Zeit zu nehmen und ruft generell zu mehr Rücksichtnahme auf. Er unterstützt in diesem Zusammenhang auch die Kampagne #mehr Achtung für gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer.

aum