Ratgeber: Mit dem Anhänger in den Urlaub
Wohnwagen, Bootstrailer, oder ganz normaler Pkw-Anhänger. Gerade zur Urlaubszeit nutzen viele Autofahrer Anhänger. Hier gibt es wertvolle Tipps für das Fahren mit Wohnwagen und Co.
Mit den nahenden Sommerferien sind wieder vermehrt Anhänger auf deutschen Straßen unterwegs: Die Palette reicht vom Wohnwagen über den Bootstrailer bis hin zum ganz normalen Pkw-Anhänger für das zusätzliche Urlaubsgepäck. Um mit dem Gespann sicher und entspannt anzukommen, sollten Autofahrer allerdings ein paar Punkte beachten.
Trotz einer Anhängevorrichtung darf nicht jedes Auto jeden Anhänger ziehen: Entscheidend sind die zulässige Anhänge- und die Stützlast, die sich beide in den Fahrzeugpapieren finden. „Während die Anhängelast das größte tatsächliche Gewicht eines an das Auto anzukuppelnden Anhängers angibt, verrät die Stützlast jenes Gewicht, das vertikal auf die Anhängezugvorrichtung des Zugfahrzeugs drücken darf“, erklärt Jörg Kracke, Leiter Aftersales bei Subaru Deutschland. Ob dieser Wert überschritten wird, verrät oftmals schon die Seitenansicht des Gespanns: Ist ein Knick zu sehen, besteht die Gefahr des Aufschaukelns beziehungsweise unkontrollierten Fahrverhaltens. Mit der nach 1999 erworbenen Führerschein-Klasse B dürfen schwere Anhänger über 750 Kilogramm zudem nur gezogen werden, wenn die Gesamtmasse nicht 3,5 Tonnen übersteigt – ansonsten ist „BE“ nötig.
Auch auf die richtige Beladung kommt es an: Schwere Teile werden immer in der Nähe der Achsen platziert, um die Fahrstabilität des Anhängers möglichst wenig zu beeinträchtigen. Kleinere Gegenstände werden per Gurt, Band oder Transportnetz fixiert, damit sie bei einer Vollbremsung nicht zum Geschoss werden. Wichtig: Der Kofferraum des Zugfahrzeugs sollte nicht zu schwer beladen werden, da ansonsten das Heck heruntergedrückt wird und der Anhänger nicht mehr sicher auf der Kupplung sitzt.
Während der Fahrt sollten Autofahrer zudem stets an die Länge des Gespanns denken. „Gerade wer nicht so häufig mit einem Anhänger unterwegs ist, muss sich erstmal an die veränderten Fahreigenschaften gewöhnen. Bremsweg und Kurvenradius nehmen ebenso zu wie die Angriffsfläche für Seitenwind“, warnt Jörg Kracke. Kurven sollten daher entsprechend vorsichtiger angegangen werden und der Abstand zum Vordermann größer als sonst sein. Gerät das Gespann ins Schlingern, hilft ein beherzter Tritt auf die Bremse – ruckartige Lenkmanöver sind dagegen zu vermeiden. Besonders komfortabel sind Gespann-Stabilisierungssysteme, wie sie inzwischen viele Autohersteller serienmäßig als ESP-Bestandteil anbieten. Mit einem gezielten Bremseingriff verhindert das System ein Ausbrechen des Anhängers. Zusätzliche Vorteile im Zugbetrieb bieten Autos mit Allradantrieb. Die Kraft der vier Räder stabilisiert nicht nur das Fahrverhalten in jeder Situation, in der Regel steigt auch die zulässige Anhängelast.