Test von Fahrradträgern: Der günstigste gewinnt
In einem aktuellen Test von Fahrradträgern hat es ein überraschendes Ergebnis gegeben: Der günstigste Träger war auch der beste.
Fahrradträger für die Anhängerkupplung gelten als ideal: Die Räder müssen nur leicht hochgehoben werden, sie stören die Aerodynamik viel weniger als Dach- und Heckträger. Sieben gängige Träger zu offiziellen Preisen zwischen 380 und 898 Euro haben die Zeitschriften auto motor und sport und Mountainbike getestet. Überraschend: Bis auf einen Träger waren alle online deutlich günstiger zu haben, die Preisspanne sank auf 300 bis 563 Euro.
Das Testergebnis: Sechs Träger sind zu empfehlen, einer fiel durch. Dabei spielt der Preis nicht die entscheidende Rolle: Ausgerechnet der günstigste Träger im Test von Norauto, der Eigenmarke von ATU, hat den Test gewonnen. Bewertet wurden Bedienungsanleitung, Verarbeitung, Konzept und Montage. Positiv fiel auf, dass alle Träger das Gewicht der beiden E-Mountainbikes von zusammen 53,7 kg tragen konnten. Auch die breiten Räder passten auf alle Schienen. Qualitätsunterschiede gab es bei den Schienen und den Befestigungsgurten. Manche Greifarme sind nicht ideal konstruiert, vor allem für Fahrräder in der Rahmengröße L. Sechs der sieben Radträger ließen sich sicher und fest auf der Anhängerkupplung des Testwagens befestigen und bestanden die Fahrversuche. Der Letztplatzierte, der Menabo Alcor 2, erhielt ein „nicht empfehlenswert“, da er während des Ausweichtests nicht nur heftig zu beiden Seiten ausschlug und den Stoßfänger des Autos beschädigte. Zudem löste sich der Abklappmechanismus des Trägers, weshalb die beiden Bikes im Test auf den Boden prallten.
Sieger mit dem Testurteil „sehr empfehlenswert“ wurde der E-Fit 200-2 der ATU-Marke Norauto, den die Redaktion für 300 Euro (statt 380 € UVP) erwarb. Der Träger ist besonders flexibel für verschiedene Fahrradtypen, der Haltegriff ist sogar höhenverstellbar. Zudem punktet er mit seiner Stabilität: Der Träger lässt sich am Kugelkopf einfach festziehen und sitzt dann bombenfest bei allen Fahrversuchen. Die Schienen lassen eine Beladung auch von Fahrrädern mit langem Radstand zu, die Befestigungsschnallen sind lang genug.
Ebenfalls „sehr empfehlenswert“ ist der laut UVP mit 898 Euro teuerste Träger im Test, der Atera Genio Pro Advanced, der im Handel aber auch schon für 551 Euro zu haben ist. Auch der Atera überzeugt in fast allen Belangen, einziges Manko im Handling sind die Griffe, die viel Kraft beim Festzurren erfordern. Mit „empfehlenswert“ schnitten vier Träger ab: Oris Tracc (UVP: 575 €, Online-Shop: 409 €), Uebler F24 (UVP und Online-Shop: 563 €), MFT Compact 2E+1 (UVP: 490 €, Online-Shop: 419 €) und der Eufab Premium II (UVP: 645 €, Online-Shop: 389 €).