Teures Vergnügen eigenes Auto: Wo und wie die Deutschen sparen
Ein eigenes Auto anzuschaffen und zu unterhalten, wird immer teurer. Eine Umfrage zeigt nun, an welchen Stellschrauben Autobesitzer drehen, um Geld zu sparen.
Die deutlich steigenden Kosten bei Autokäufen könnten den Trend zu älteren Autos weiter verfestigen. Das ergab eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Bilendi im Auftrag der ADAC Autoversicherung durchgeführt hat. Danach wollen 85 Prozent der Autofahrer ihr jetziges Auto so lange wie möglich fahren.
Autofahrer drehen an vielen "Spar-Stellschrauben"
Schon jetzt sind auf Deutschlands Straßen immer ältere Autos unterwegs. Das Durchschnittsalter beträgt inzwischen 10,3 Jahre. 2014 lag es laut Kraftfahrt-Bundesamt noch bei 8,8 Jahren. Auch bei den alternden Autos selbst wird gespart, wie die Umfrage zeigt: Jeder dritte Autofahrer lässt kleinere Schäden oder Defekte nicht reparieren (35 Prozent) und legt bei Wartung und Reparaturen schon mal selbst Hand an (31 Prozent). Erhöht wird der Kostendruck auch durch stark gestiegene Werkstattlöhne und Ersatzteilpreise, die Fahrzeugreparaturen immer kostspieliger machen. Allein die Preise für Ersatzteile verteuerten sich innerhalb von zehn Jahren um fast 75 Prozent, wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) ermittelte.
Damit die Kosten der Mobilität nicht ausufern, ziehen Autofahrer im Alltag viele Register. 84 Prozent der Befragten achten laut Umfrage der ADAC Autoversicherung auf den Kraftstoffverbrauch und fahren spritsparend. Fast genauso viele (83 Prozent) tanken bewusst zu Zeiten, in denen es günstiger ist. Weniger Kilometer als früher fahren 59 Prozent der Autofahrer, jeder Zweite (51 Prozent) macht weniger Ausflüge mit dem Auto. Stattdessen geben stattliche 38 Prozent an, häufiger das Fahrrad zu nutzen.
Bei der Kfz-Versicherung gibt es noch Sparpotenzial
Beim Versicherungsschutz gibt es für viele Versicherte noch reichlich Sparpotenzial. Nur 32 Prozent der Befragten haben laut Umfrage einen Vertrag mit Werkstattbindung abgeschlossen. Mit solchen Verträgen kann die Kasko-Prämie bei manchen Anbietern um 20 Prozent sinken. Telematik-Tarife, bei denen Autofahrer für eine sichere Fahrweise belohnt werden und bis zu 30 Prozent sparen können, haben bisher nur 16 Prozent. Weit verbreitet ist dagegen die Selbstbeteiligung beim Versicherungsschutz. 79 Prozent der Autofahrer haben sie vereinbart. Je höher der Anteil der Kosten ist, den ein Versicherter im Schadenfall selbst trägt, desto günstiger wird die Prämie. Allerdings gibt es die Selbstbeteiligung nur bei einer Voll- oder Teilkaskoversicherung. Geld sparen lässt sich auch über die Zahlweise: Zwei von drei Autofahrern (66 Prozent) zahlen ihre Versicherungsprämie jährlich statt monatlich. Günstiger wird es zudem, wenn der Fahrerkreis für das Auto eingeschränkt wird. Das machen 62 Prozent der Befragten. Etwa jeder Zweite (53 Prozent) überprüft nach eigenen Angaben jährlich die gefahrenen Kilometer und meldet Veränderungen der Versicherung. Die Preise von Kfz-Versicherungen vergleichen regelmäßig 46 Prozent. Jeder zweite Autofahrer (54 Prozent) hat in den letzten fünf Jahren auch tatsächlich die Versicherung gewechselt.
Für fast alle bedeutet das Auto Flexibilität
Wie wichtig den Befragten ihr Fahrzeug weiterhin ist, zeigt die Umfrage der ADAC Autoversicherung ebenfalls: 87 Prozent sagen: "Ein Auto zu haben, ist mir trotz aller Kosten sehr wichtig." Am stärksten wertgeschätzt wird die höhere Flexibilität im Alltag. Fast alle Befragten (98 Prozent) geben an, durch ihr Auto flexibler zu sein. Für eine überwältigende Mehrheit bedeutet das eigene Auto persönliche Freiheit (94 Prozent), Zeitersparnis (93 Prozent) und höhere Lebensqualität (93 Prozent). Auf das Auto angewiesen sind laut Umfrage 74 Prozent aller Befragten. 80 Prozent macht das Autofahren zudem Spaß.
Für die repräsentative Umfrage der ADAC Autoversicherung hat das Institut Bilendi im September 2024 insgesamt 1001 Autofahrer ab 18 Jahren online befragt, die beim Abschluss einer Kfz-Versicherung (Mit-) Entscheider sind.