Zurück

Reizthema ABE & Co.: Begriffsdefinitionen und wichtige Infos

Das Thema "Genehmigungen von Fahrzeugteilen und Zulassung von Pkw" hat schon zigtausende Bulli-Fahrer beschäftigt und kann für viel Verdruss sorgen. Oliver Wozny bringt etwas Licht ins Dunkel rund um das Thema ABE und Co.

Oliver Wozny mit seinem T3.

 ©Oliver Wozny

Hallo Bullifreunde!

Es gibt so viele verschiedene Begriffe zum grundsätzlichen Thema „Genehmigungen von Fahrzeugteilen und Zulassung von PKW“, so dass kaum noch einer so richtig durch diese Thematik durchsteigt. Viele Begriffe werden dabei auch unbewusst falsch verwendet, so dass oftmals falsche Vorstellungen darüber bestehen, wann man eigentlich was genau beantragen und begutachten lassen muss. Allein das Kürzel ABE für „Allgemeine Betriebserlaubnis“ wird für verschiedene Dinge verwendet.

Auf die Idee, VOR dem Anbau eines neuen Fahrzeugteils zum Prüfer zu gehen, kommen nur wenige Personen. Viele erfragen die Genehmigungserteilung, wenn überhaupt, erst NACH dem Einbau, doch dann ist es oft zu spät.

Bedenke: Fährst du mit bestimmten Teilen am PKW ohne vorliegendes Gutachten/ABE usw. drohen dir Bußgelder und Punkte in Flensburg. Außerdem erlischt die Betriebserlaubnis des ganzen PKW! Hast du zum Beispiel einen Unfall verschuldet und die Versicherung erkennt, dass du mit illegal montierten Teilen den PKW gefahren bist, kann dich die Versicherung gegebenenfalls in Regress nehmen. Dafür muss das illegal montierte Teil noch nicht einmal etwas mit dem Unfall direkt zu tun haben.

Olivers Bullis.

 ©Oliver Wozny

Achtung: Alle hier gemachten Angaben sind dabei ohne Gewähr! Ich empfehle jedem, sich an TÜV & Co. direkt zu wenden, um unklare Sachverhalte zu klären, am besten noch VOR dem Einbau eines Fahrzeugteils. Meine hier angebotene Auflistung soll für dich nur eine erste Übersicht über die verschiedenen Begriffe und Vorgehensweise darstellen.

Übrigens: Wenn du für deinen VW Bus weitere Service-Übersichten suchst, dann schau mal hier: www.oliver-wozny.de. Hier in der SERVICE-RUBRIK findest du u. a.:

- Anbieter von Fahrrad- und Motorradgepäckträgern sowie Kompressor-Kühlboxen, Markisen, Sonnensegel, Schlafauflagen, Solarversorgung, Isolierungen.

- Bullitreffen-Termine und viele Bilder sowie Foren.

- Eine Übersicht verschiedener Toilettentypen.

- Infos zu Massen und Gewichten und zur Wohnmobilzulassung.

 ©Oliver Wozny

In alphabetischer Reihenfolge nun wichtige Begriffe:

ABE = Die Allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile, u. a. §§ 19, 22 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO). 

Mithilfe der ABE für ergänzte Fahrzeugteile fährst du legal mit deinem PKW. Die ABE erlischt, wenn du Teile anbaust, für die es keine eigene ABE/Genehmigungen gibt, zum Beispiel Fahrwerksmodifikationen, Spoiler, Chiptuning, Lenkräder. Ergänzte Teile benötigen also eine ABE oder du musst eine Einzelabnahme durchführen lassen.

Beispiel: Exotische Alufelgen eines Zubehörherstellers für deinen T6. Die ABE, also den schriftlichen Nachweis, musst du immer im Bus mitführen.

Im Bild abgebildet ist eine ABE für ein Software-Update (Kürzel: 23ae), welches unter anderem der T6 im Jahre 2019 erhielt. Hierdurch wird die Abgasreinigung verbessert, da mehr AdBlue eingespritzt wird. Seitdem verbraucht der Bus dem entsprechend etwas mehr AdBlue. VW spendierte dafür acht kostenlose Nachfüllungen.

 

ABE = Die Allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeuge, § 20 StVZO. 

Ein PKW darf nur auf die Straße, wenn es zugelassen werden kann. Die Zulassung ist nur möglich, wenn die nationale Typengenehmigung für den Wagen vorliegt, zum Beispiel die generelle Kraftfahrtbundesamt (KBA)-Genehmigung für VW für einen Golf 8. Diese allgemeine ABE erfolgt also im Rahmen einer nationalen Typengenehmigung, siehe weiter unten.

 

ABG = Allgemeine Bauartgenehmigung für Fahrzeugteile, § 21a StVZO.

Bestimmte Fahrzeugteile müssen in einer bestimmten amtlich genehmigten Bauart hergestellt worden sein, etwa Heizungen, Luftreifen und Frontschutzsysteme. Der Gesetzgeber gibt insoweit vor, wie ein Reifen oder eine Scheibe grundsätzlich für alle PKW auszusehen hat. Gilt zum Beispiel auch für Scheibenfolien. Die ABG musst du immer im Auto mitführen, etwa in der Bordkladde. Das reicht aus, eine separate Abnahme beim TÜV ist nicht nötig. Also darauf achten, dass der Hersteller eine ABGzum Beispiel für die "Luftreifen" eingeholt hat.

 ©Oliver Wozny

Abgassonderuntersuchung.

Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und Teil der Hauptuntersuchung (HU). Mithilfe dieser AU soll gewährleistet werden, dass über den Nutzungszeitraum des PKW die Abgaswerte eingehalten werden. Diese Grenzwerte sind übrigens nicht deckungsgleich mit der Abgasnorm, die der PKW-Typ bei der nationalen Typengenehmigung einhalten muss. Siehe auch Foto.

 

Änderungsabnahme, §§ 19 III StVZO i.V.m. 22 + 22a StVZO.

Wenn du ein Fahrzeugteil mit einer eigenen ABE oder einer ECE-Typgenehmigung einbaust, behältst du natürlich die allgemein für das Auto gültige Betriebserlaubnis. Dies besagt diese Vorschrift. Dafür musst du nicht zu einer Prüforganisation.

 

Anbauabnahme.

Liegt vor, wenn du ein Teilegutachten des einzubauenden Teils vorliegen hast. Fehlt dir das Teilegutachten, ist eine Abnahme nach § 21 StVZO (Einzelabnahme) durchzuführen.

 

DEKRA.

Dies ist der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungsverein. Er ist einer der vier Prüforganisationen.

 ©Oliver Wozny

EG-Übereinstimmungsbescheinigung, auch COC (Certificate of Conformity) genannt.

Hier werden die EU-Normen für PKW und die EG-Typgenehmigung deklariert. Der Hersteller gibt sie aus (Beispiel VW T6, siehe Bild). Hier wird sie konkret auf einen speziellen Bus hin individualisiert.

Sie verbleibt zu Hause und wird nicht im PKW mitgeführt. In dem Papier sind alle technischen Merkmale und die Daten des Fahrzeugs, die das Modell beschreiben und für die Zulassung nötig sind, beschrieben.

Beispiel: Maße und Gewichte, Reifengröße, Verbrauch sowie detaillierte CO₂- und Schadstoffwerte. Das Papier ist hilfreich für die Zulassungsstelle, denn durch die Feststellung der technischen Daten, die für die Zulassung erforderlich sind, ist die Anmeldung viel leichter als früher, und zwar auch, wenn das Fahrzeug in einem anderen EU-Land angemeldet werden soll. Es bestätigt zudem, dass der PKW einem genehmigten Typ entspricht. Siehe auch nationale Typengenehmigung.

Beispiel für ein E-Zeichen auf einer Seitenscheibe.

 ©Oliver Wozny

ECE-Typengenehmigung.

Ein großes E in einem Kreis mit einer danebenstehenden Prüfziffer. Das E im Glas am Scheinwerfer sagt dir, dass die Leuchteinheit der EU-Norm entspricht. Es ist also zum Beispiel kein Teilegutachten nötig. Hierüber musst du keinen entsprechenden schriftlichen Nachweis im PKW mitführen. Viele Staaten nehmen an dem Verfahren teil, jedoch nicht alle. Kaufst du zum Beispiel Scheinwerfer oder eine Scheibe in den USA (oder einen kompletten VW T1 aus Brasilien) und baust sie in deinem Bus ein, wirst du kein E in dem Glas finden. Insofern verlierst du die Betriebserlaubnis für deinen Bus. In dem Falle des Brasilianer-T1 erhältst du gar keine Betriebserlaubnis und darfst nicht fahren. Du musst den Bus also umrüsten, damit er die hiesigen Vorschriften einhält (Gläser, Scheiben usw.).

 

Eintragung.

Siehe Einzelabnahme für Fahrzeugteile, § 21 StVZO.

 

Einzelabnahme für PKW, § 21 StVZO.

Beispiele:

- Du importierst aus dem fernen Ausland ein hier völlig unbekannten PKW, welcher hier entsprechend keine nationale Typengenehmigung besitzt. Es wurde also in diesem Fall noch nie im europäischen Wirtschaftsraum (EWG) homologiert.

- Oder du baust dir ein eigenes individuelles Auto.

- Oder du tunst deinen VW Polo sehr umfangreich. Dann geht es nicht mehr um ein bloßes Teilegutachten, sondern uns Ganze.

In allen drei Fällen erfolgt die Einzelabnahme. In den alten Bundesländern/Im alten Westdeutschland ist hier der TÜV zuständig. In den neuen Bundesländern/Im alten Ostdeutschland ist dies die DEKRA. Nur diese beiden sind dazu berechtigt. Heißt: GTÜ und KÜS sind nicht befugt für diese Einzelabnahmen.

 

Einzelabnahme für Fahrzeugteile, § 21 StVZO.

Sie ist nötig, wenn für das verbaute Teil, zum Beispiel ein Chiptuning, kein Gutachten vorliegt. Dies hat sich der Hersteller erspart. Das passiert sehr oft. Hersteller und Käufer*innen machen sich darüber oftmals keine Gedanken. Aber dann verlierst du die Betriebserlaubnis! Dann musst du ran und damit zum TÜV/zur DEKRA fahren, um ein Teilegutachten zu erhalten. Du erhältst dann, falls genehmigt, die so genannte Eintragung. Mit diesem Papier musst dann noch zur Zulassungsstelle und dies in den KFZ-Schein eintragen lassen.

 

eVB-Nummer.

Dies ist die elektronische Versicherungsbestätigungsnummer. Mit ihr kannst du einen PKW bei der Zulassungsstelle sofort zulassen, denn durch sie erkennt die Behörde, dass der PKW ab sofort auch haftpflichtversichert ist. Ohne Haftpflichtversicherung darfst du keinen PKW zulassen. Die eVB-Nummer erhältst du bei deiner Versicherung.

 

Fahrgestellnummer.

Heißt seit dem Jahre 1981 Fahrzeugidentifizierungsnummer, siehe unter Fahrzeugidentifizierungsnummer.

 

Fahrzeugbrief.

Siehe Zulassungsbescheinigung Teil 2.

 ©Oliver Wozny

Fahrzeugidentifizierungsnummer (FIN).

Sie ist an verschiedenen Stellen im PKW angebracht (im Motorbereich, A-Säulenbereich, ins Blech gepresst usw.). Sie ist immer 17-stellig und besteht aus drei Blöcken: Die ersten drei Stellen sind der Welt-Herstellercode, aus denen man BMW, Mercedes oder VW usw. ablesen kann.

Die weiteren Stellen vier bis sechs sind Füllzeichen, hier ZZZ. Die Stellen sieben und acht kennzeichnen den Fahrzeugtyp. Die neunte Stelle ist eine Prüfziffer. Die zehnte Stelle nennt den Modelljahrescode, der vom Baujahr abweichen kann. Beispiel: VW bringt die 2022er Modelle immer schon im Herbst des Vorjahres (hier: 2021) heraus. Die elfte Stelle nennt den Ort der Herstellung. H = Hannover bei meinem T6. Dann folgende die Stellen 12 bis 17. Hier wird fortlaufend hochgezählt, je nach Zulassungen des Typs. Dies sind laufende Produktionsnummern. Siehe Foto für Details.

Bitte bei einem Kauf unbedingt die Fahrzeugidentifizierungsnummermit der Fahrzeugidentifizierungsnummerin den Zulassungsbescheinigungen Teil 1 UND 2 (Fahrzeugbrief) vergleichen! Macht kaum einer, doch bei einer unklaren Vergangenheit und nicht übereinstimmenden Fahrzeugidentifizierungsnummernhast du so schnell einen PKW gekauft, den du nicht zulassen kannst.

 ©Oliver Wozny

Fahrzeugschein.

Siehe Zulassungsbescheinigung Teil 1.

 

GTÜ.

Dies ist die Gesellschaft für technische Überwachung. Sie ist einer der vier Prüforganisationen.

 

H-Gutachten.

Siehe Oldtimergutachten, § 23 StVZO.

 

Haftpflichtversicherung.

Dies ist eine PKW-Pflichtversicherung, die du abschließen musst, wenn du einen PKW zulässt. Diese ersetzt den Schaden am PKW eines anderes, wenn der Unfall von dir verursacht worden ist.

Beispiel einer HU aus dem Jahre 2011 vom TÜV Rheinland.

 ©Oliver Wozny

Hauptuntersuchung (HU), § 29 StVZO.

Du musst mit deinem Bus alle zwei Jahre zur HU.

Diese kannst du bei allen vier Prüforganisationen (TÜV, DEKRA, GTÜ, KÜS) durchführen. Ist dein PKW neu, musst du erst nach drei Jahren zur HU.

Anschließend nach Ablauf der ersten drei Jahre gilt dann der Zweijahresrhythmus.

 

Internationale Versicherungskarte für den Kraftverkehr, oder besser: Grüne Versicherungskarte.

Diese erhältst du von deiner Versicherung. Du musst sie immer im PKW mitführen. S

ie beweist im Ausland, dass dein PKW haftpflichtversichert ist. Ab dem Jahr 2021 wird sie in Weiß ausgestellt. Der Begriff „Grüne Versicherungskarte“ wird dann nicht mehr passen.

Beispiel für eine ABE für Ronal-Alufelgen für den T6. Es wird genau angegeben, für welche Rad-/Reifenkombination die Felge verwendet werden darf.

 ©Oliver Wozny

KBA Nr. = Kraftfahrtbundesamts-Nummer.

Diese Nummer ist z. B. für eine bestimmte Alufelge (Beispiel: Ronal-Alufelge für den T3 mit der KBA-Nr. 40500 oder, siehe Bilder, mit der Nummer 45651 für eine T6-Ronal-Alufelge) registriert. Das bedeutet, dass sie mal von einer Prüforganisation, wie dem TÜV, generell für den speziellen T3 abgenommen worden ist und eine ABE erhielt. Sie steht seitlich auf der Felge. Sie muss immer auf dem Bauteil eingestanzt/eingraviert/eingedruckt werden. Sie ist auch beim KBA hinterlegt, falls die ABE-Bescheinigung mal nicht vorliegt. Ein normaler Prüfer deiner Prüforganisation sollte dir die ABE über den PC-Zugang immer bereitstellen können.

 

KÜS.

Dies ist die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. Sie ist einer der vier Prüforganisationen.

 

Nationale Typengenehmigung, § 20 StVZO.

Beispiel: VW bringt den neuen VW Bus T5 im Jahre 2003 heraus. Dieser "serienmäßig in größerer Stückzahl hergestellte Typ gleichartiger Fahrzeuge" muss den Vorschriften entsprechen. Der T5 wird dann komplett genehmigt, inklusive Abgasnormen. Wenn hier beispielsweise ein Hersteller falsche Werte angibt bzw. Abschalteinrichtungen per Software integriert, kann das KBA die Typengenehmigung aufheben.

Diese nationale Typengenehmigung bestätigt, dass die gesetzlichen Sicherheits- und Umweltstandards erfüllt sind. Es gibt hierbei verschiedene Regelwerke:

1. Benennung Technischer Dienste (spezielle Prüflabore und Zertifizierungsstellen dokumentieren aus neutraler Sicht).

2. Typengenehmigungserteilung (besteht aus einer Anfangsbewertung/erste Sicht auf das Auto, dem Antrag des Herstellers, einer PKW-Beschreibung des Herstellers und eines Prüfberichtes eines oben benannten Technischen Dienstes).

3. Konformitätsprüfungen, auch "CoP" genannt (Hersteller sagt zu, dass nach der Typengenehmigung alle weiteren produzierten VW T5 diesem genehmigten generellen Fahrzeugtyp entsprechen. Eine Überwachung erfolgt laufend).

Beim Abgasskandal haben hier gleich mehrere Dinge nicht funktioniert. Weder die korrekte Abnahme noch die laufende Überprüfung.

Beispiel H-Gutachten.

 ©Oliver Wozny

Oldtimergutachten § 23 StVZO.

Wenn du möchtest, das dein VW Bus als Oldtimer anerkannt wird, muss er mindestens 30 Jahre alt sein (dein PKW, nicht die generelle Bauartenreihe) und du benötigst ein Gutachten dafür, man nennt es auch oftmals H-Gutachten, weil du dann mithilfe des Gutachtens ein H am Ende deines Kennzeichens stehen hast.

Das Gutachten erstellt dir der TÜV, die DEKRA, der GTÜ oder die KÜS. Eine normale HU nach § 29 StVZO wird dann gleich mit erstellt, es sei denn, du hast auch eine gutachterliche Abnahme nach § 21 StVZO (Einzelabnahme) geplant.

 

Teilegutachten.

Wird vom Zubehörhersteller (manchmal) dem Teil, zum Beispiel ein Heckspoiler für einen Golf 7, beigefügt. Dieses Teilegutachten ist aber keine ABE, sondern muss noch vom Prüfer speziell auf deinen Wagen hin geprüft werden. Ist das Teilegutachten für deinen Wagen für den Prüfer okay, nimmt er eine Eintragung in deine Fahrzeugpapiere vor (du erhältst eine schriftliche Bescheinigung). Damit musst du dann noch zur Zulassungsstelle gehen, um die Eintragung in deinen KFZ-Schein durchführen zu lassen. Erst dann ist alles legal und du besitzt weiterhin eine Allgemeine Betriebserlaubnis für deinem Golf 7. Fehlt jedoch für das Teil ein Teilegutachten, musst du eine Einzelabnahme durchführen. Siehe auch Einzelabnahme für Fahrzeugteile bzw. PKW.

Beispiel H-Gutachten.

 ©Oliver Wozny

Teilkaskoversicherung (oder auch: Elementarkasko-Versicherung).

Dies ist eine freiwillige Versicherung, die du abschließen kannst, aber nicht musst. Sie ersetzt den Schaden bei Explosion, Blitz, Lawinen, Hagel, Diebstahl (eines Teils oder des ganzen PKWs) oder bei einem Brand. Du kannst hierbei eine Selbstbeteiligung mit der Versicherung vereinbaren, z. B. 150 Euro, 500 Euro oder 1.000 Euro. Je höher die Selbstbeteiligung, je niedriger der Versicherungsbetrag. Beachte: Die Unterschiede sind oft gar nicht so groß, deshalb am besten verschiedene Prämienhöhen nennen lassen.

 

TÜV.

Dies ist der Technische Überwachungsverein. Er ist einer der vier Prüforganisationen.

 

Vollkaskoversicherung (oder auch: Kollisions-Versicherung).

Dies ist eine freiwillige Versicherung, die du abschließen kannst, aber nicht musst. Sie ergänzt die Teilkasko-Versicherung und bezahlt dir auch Schäden am eigenen PKW, wenn du z. B. morgens durch Vandalismus Kratzer vorfindest. Sie zahlt dir auch die Schäden an deinem PKW, wenn du schuldhaft einen Unfall verursacht hast. Du kannst hierbei eine Selbstbeteiligung mit der Versicherung vereinbaren, z. B. 350 Euro, 500 Euro oder 1.000 Euro. Je höher die Selbstbeteiligung, je niedriger der Versicherungsbetrag. Beachte: Die Unterschiede sind oft gar nicht so groß, deshalb am besten verschiedene Prämienhöhen nennen lassen.

Beispiel H-Gutachten.

 ©Oliver Wozny

Vollabnahme.

Damit ist die Einzelabnahme gemeint. Sie kann neben einem speziellen Fahrzeugteil auch den ganzen PKW betreffen. 

Siehe Einzelabnahme für PKW, § 21 StVZO.

 

Wertgutachten (mit Marktwert, Wiederbeschaffungswert, Wiederherstellungswert).

Ein solches solltest du für deinen Oldtimer erstellen, damit deine Versicherung den PKW versichert. Manche Versicherungen haben eine Untergrenze, bis zu der du kein Gutachten vorlegen musst, z. B. 10.000 Euro. Unterschieden wird hierbei übrigens zwischen einem Kurzgutachten/Bewertungsbericht und einem ausführlichen Bewertungsgutachten. Manchen Versicherungen genügt ein einfaches Kurzgutachten bis zu einem bestimmten Wert, z. B. 50.000 Euro. Darüber hinaus ist dann ein umfangreiches und teureres Bewertungsgutachten zu erstellen.

Im Fall eines Diebstahls oder eines Totalschadens wird dann unkompliziert nach Wertgutachten abgerechnet. Dies verhindert Streitigkeiten, wie viel der besagte PKW denn noch wert war. Falls du deinen Oldtimer verkaufen willst, hilft dir das Gutachten natürlich auch bei der Preisfestsetzung.

 

Das Gutachten nennt (meistens) unterschiedliche Werte:

1. Den Marktwert: Dieser Wert besagt, was der Oldtimer jetzt am Markt wert ist. Du kannst also zum Gutachtenerstellungszeitpunkt am Markt diesen Wert bei einem Verkauf erzielen.

2. Den Wiederbeschaffungswert: Er basiert auf den § 249 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Darin heißt es im Absatz 1: „Wer zum Schadensersatz verpflichtet ist, hat den Zustand herzustellen, der bestehen würde, wenn der zum Ersatz verpflichtende Umstand nicht eingetreten wäre.“

Der Wiederbeschaffungswert ist vor allem die Grundlage für die Abwicklung eines Haftpflichtschadens der Versicherung. Er schaut eher auf die tatsächlich anfallenden Kosten. Der Wert bemisst sich nach der Summe, die du im Falle eines Unfalls (der ja meistens später stattfindet als deine Gutachtenerstellung) aufwenden musst, um ein gleichartiges und gleichwertiges Ersatzfahrzeug zu beschaffen. Dieser Wiederbeschaffungswert ist zum Zeitpunkt eines Unfalls am freien Markt zu bemessen. Er weicht meistens vom Marktwert ab.

Damit nicht ständig neue Werte ermittelt werden müssen, nennt das Gutachten auch schon den meistens höher liegenden Wiederbeschaffungswert in dem Gutachten. Er berücksichtigt somit die Preisentwicklung der kommenden Zeit.

3. Den Wiederherstellungswert: Er nennt den Preis, den der Oldtimer an sich gekostet hat zuzüglich aller Restaurationskosten. Oftmals kauft ein Schrauber günstig einen PKW und restauriert ihn mit viel Aufwand über einen längeren Zeitraum. Hier wird also beides zusammen berücksichtigt. Je geringer der eigentliche Marktpreis ist und je mehr Aufwand bei der Restauration betrieben worden ist, um so größer ist der Unterschied zwischen dem niedrigeren Marktpreis und dem höheren Wiederherstellungswert. Deswegen ist es wichtig, die Arbeiten zu belegen. Bitte hier unbedingt die Versicherung fragen, ob sie auch die höhere Summe dieses Wiederherstellungswertes versichert!

Titelseite der Zulassungsbescheinigung Teil 1.

 ©Oliver Wozny

Zulassungsbescheinigung Teil 1.

Dies ist der bis 2005 so genannte Fahrzeugschein, den wir alle bei jeder Fahrt stets mitführen müssen.

 

Zulassungsbescheinigung Teil 2.

Dies ist der bis 2005 so genannte Fahrzeugbrief, den wir alle zu Hause (nicht im Auto!) aufbewahren müssen. Ohne eine solche Bescheinigung solltest du nie ein Auto kaufen!

Oliver Wozny