Bulli-Diebesbande schnell erwischt
Kaum vier Wochen nachdem sie zwei Bullis gestohlen und einen Camper unterschlagen und bereits weiterverkauft hatten, wurde eine Diebesbande – drei Männer und eine Frau - in Norddeutschland festgenommen. Zwischen 9. und 16. September sollen sie in Hamburg und Schleswig-Holstein zugeschlagen haben. Das teilte die Polizei Hamburg jetzt mit.
Ermittler des Landeskriminalamts 152 kamen am 20. September auf die Spur einer Gruppierung von vier Tatverdächtigen, die im Verdacht stehen, in unterschiedlicher Tatbeteiligung für die Diebstähle zweier und die Unterschlagung eines Camper-Bullis sowie den in einem Fall bereits erfolgten Weiterverkauf verantwortlich zu sein. Zwei von ihnen müssen sich vor einem Haftrichter verantworten.
Mitte September war es in Lübeck zum Diebstahl eines VW California gekommen, der wenig später im Internet zum Verkauf angeboten worden war. Im Rahmen der Ermittlungen hatten sich Hinweise auf einen Standort des Fahrzeugs im Hamburger Stadtteil Rahlstedt ergeben. Gestern Nachmittag kam es am Eichberg zu einem Scheinkauf. Dabei nahmen Zivilfahnder des örtlichen Polizeikommissariats 38 mit Unterstützung durch Zivilfahnder des Polizeikommissariats 23 zwei 22 und 25 Jahre alter Montenegriner vorläufig fest. Der gestohlene Camper wurde aufgefunden und sichergestellt.
Durch weitere Ermittlungen kamen die Beamten auch auf die Spur zweier mutmaßlicher Komplizen. Während eine 43-jährige Serbin verdächtig ist, logistisch unterstützt zu haben, rückte ein 52-jähriger Bosnier als mutmaßlicher Fahrzeugdieb in den Fokus.
Noch am Abend durchsuchten die Ermittler die Wohnungen der vier Tatverdächtigen und stellten dabei Beweismittel sicher, darunter professionelle Kfz-Aufbruchwerkzeuge und Fahrzeugpapiere.
Nach den derzeitigen Erkenntnissen rechnen die Ermittler der Gruppierung noch zwei weitere Fälle zu:
1.) Bereits Anfang September war es in Heiligenhafen zum Diebstahl eines Campers gekommen, der ebenfalls kurz darauf zum Verkauf inseriert worden war. Es ließ sich nachvollziehen, dass auch dieser Camper offenbar zeitweise einen Standort im Hamburger Stadtteil Rahlstedt hatte. Bereits drei Tage nach dem Diebstahl war der Bulli weiterverkauft worden. Als er in Pforzheim zugelassen werden sollte, fiel der zuständigen Behörde auf, dass es sich um ein als gestohlen gemeldetes Fahrzeug handelte.
2.) Im Rahmen der aktuellen polizeilichen Maßnahmen erlangten die Ermittler Hinweise auf den Standort eines Bullis, der ebenfalls Mitte September in betrügerischer Absicht mit dem Ziel der Unterschlagung bei einer Vermietungsfirma angemietet worden war. Bei einer Überprüfung wurde dieses Fahrzeug im Estebogen im Stadtteil Cranz aufgefunden und sichergestellt.
Sowohl der 52-jährige mutmaßliche Fahrzeugdieb als auch der 25-jährige mutmaßliche Drahtzieher für die beabsichtigten Weiterveräußerungen müssen sich vor einem Haftrichter verantworten. Die Entscheidung über die Anordnung einer Untersuchungshaft stand bei Redaktionsschloss noch aus. Die anderen beiden Tatverdächtigen verblieben mangels Haftgründen auf freiem Fuß.