Zurück

Planungshilfe für eigene Ladestation

Immer häufiger sieht man Autos mit einem großen E am Ende des Nummernschilds. Und so mancher Nachbar fährt mittlerweile elektrisch. Jetzt hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) eine Broschüre entwickelt, der man alles entnehmen kann,  was vor einem Umstieg auf Strom geklärt werden sollte.

 ©VW

Anreize zum Kauf eines E-Autos in Form von Zuschüssen und Steuererleichterungen gibt es mittlerweile genug. Trotzdem muss die Anschaffung eines E-Autos geplant sein. Die VDI-Publikation „Elektromobilität - Hinweise und Planungshilfen zum Kaufen und Laden von Elektroautosgibt einen Überblick darüber, was Sie bei der Auswahl Ihres E-Autos beachten müssen, was Sie wissen müssen, wenn Sie sich Ihre Garage mit mehreren Parteien teilen und wie lange das Laden Ihres E-Autos dauert. Dabei gibt es Tipps zum Laden unterwegs auf Reisen oder im öffentlichen Raum. Außerdem erfahren Sie, wie weit Sie mit einer Batterieladung kommen, wie teuer diese ist und wie Sie Ihr Auto beim Laden ausrichten müssen und der sich daraus ergebende Platzbedarf.

„Zwar erhöht sich die Zahl öffentlicher Ladestellen immer mehr, allerdings wirklich komfortabel ist erst das Laden zuhause. Hierbei spielt es eine zentrale Rolle, ob Kaufinteressierte im Besitz einer eigenen Garage oder Carports sind, oder sich eine größere Garagenanlage mit anderen Personen teilen. Die Publikation zeigt auf, was sie vor diesem Hintergrund bei der Installation einer Lademöglichkeit – der sogenannten Wallbox – beachten sollten“, erklärt Christof Kerkhoff, Geschäftsführer der VDI-Fachgesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik.

 ©VW

Leserinnen und Leser erfahren in der Broschüre, was sie an Ladeleistung und Kosten erwartet. Beispielsweise liegt die typische, maximale Ladeleistung mit Wechselstrom zwischen vier und 22 Kilowatt. Allerdings sind Wallboxen und Ladestationen über 11 kW Ladeleistung genehmigungspflichtig. Je nach Fahrzeugmodell und Ladeleistung liegt der Reichweitengewinn nach einer Stunde Laden zwischen 20 und 80 Kilometern. Mit den heutigen Mittelklasse-E-Autos kommen Nutzerinnen und Nutzer bis zu 400 km weit, mit Elektrofahrzeugen der Oberklasse noch einmal deutlich weiter. Mit Beispielrechnungen können Kaufinteressierte ausrechnen, wie teuer das Laden mit ihrem derzeitigen Fahrverhalten wird. So kann man die Abschlagszahlung beim Stromanbieter dementsprechend erhöhen und erlebt zur Jahresabrechnung keine böse Überraschung.

Wer beispielsweise eine staatliche Förderung für seine Wallbox bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Zuschuss 440) beantragt, muss 100 % nachhaltigen Strom nutzen. Auf der Webseite www.eli.eco.de offeriert Volkswagen seinen Grünstrom kombiniert mi einem Bedarfsrechner. Demzufolge braucht ein E-Auto bei 5000 km Jahresfahrleistung 1000 kWh zusätzlich, bei 10 000 km folglich 2000 kWh beim sogenannten Heimladen. Da lohnt sich schon mal ein Vergleich der Stromanbieter.

Ladestationen können grundsätzlich auf zwei verschiedene Weisen aufgebaut sein: Entweder ist die Ladestation mit einem oder mehreren Ladekabeln unterschiedlicher Steckertypen ausgerüstet und Fahrzeughalterinnen und -halter können ohne eigenes Kabel an Bord ihr Fahrzeug laden. Oder aber die Ladestation ist ohne Ladekabel ausgerüstet und Voraussetzung ist ein eigenes Kabel im Auto. Die Wahl des E-Autos entscheidet über den Kabeltyp, auch darüber müssen sich Käuferinnen und Käufer im Klaren sein. Nicht zuletzt deshalb ist die von den VDI-Ingenieuren jetzt vorgelegte Publikation ein wichtiger und neutraler Ratgeber.

von Ernst Bauer